Schmale Grundstücke stellen viele Gartenbesitzer:innen vor eine Herausforderung – vor allem in Reihenhaus-Siedlungen. Der Garten ist meist lang und schmal, oft von hohen Zäunen oder Mauern umgeben und bietet wenig Platz für große Gesten. Doch: Mit guter Planung, einer klaren Struktur und kreativen Ideen kannst du auch aus einem schmalen Garten ein echtes Gartenparadies machen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du aus einem kleinen Garten das Maximum herausholst – optisch, funktional und atmosphärisch.
Bevor du in die Planung gehst, solltest du dir bewusst machen, welche Besonderheiten ein Reihenhausgarten mit sich bringt:
Schmale Breite und lange Tiefe
Wenig Privatsphäre durch direkte Nachbarn
Schattenwurf durch angrenzende Häuser oder Mauern
Begrenzte Fläche für Terrassen, Beete und Wege
Das Ziel ist also, diese Einschränkungen in Stärken zu verwandeln – durch clevere Gliederung, optische Tricks und gezielte Bepflanzung.
Ein schmaler Garten wirkt schnell wie ein „grüner Schlauch“. Das lässt sich vermeiden, wenn du deinen Garten in klare Zonen unterteilst – am besten quer statt längs.
Wohnzone direkt am Haus: Terrasse, Sitzecke oder Outdoor-Lounge
Übergangszone: Rasen oder Weg als Verbindungsstück
Nutzgarten oder Ruhebereich am hinteren Ende – z. B. Hochbeete, Hängematte, Gartenhaus
Tipp: Verwende niedrige Hecken, Hochbeete, Pflanzkübel oder Rankgitter als natürliche Raumteiler.
Ein großer Effekt lässt sich mit optischen Gestaltungsmitteln erreichen:
Diagonale oder geschwungene Wege lenken den Blick und lassen den Garten größer wirken.
Querbeete oder Pflanzstreifen durchbrechen die Länge optisch.
Farbverläufe von hell (vorne) nach dunkel (hinten) verstärken die Tiefenwirkung.
Spiegel an Mauern oder Zäunen schaffen zusätzliche Weite.
Die Terrasse direkt am Haus ist Standard – doch sie muss nicht der einzige Aufenthaltsort sein.
Ein kleiner Bistroplatz mitten im Garten
Eine Bank mit Pergola am Ende für Rückzug & Ausblick
Sitzgelegenheiten unter einem Baum oder an der Mauer
Material-Tipp: Nutze helle, durchlässige Materialien wie Holzlatten, helle Platten oder Kies, um den Garten luftig und offen zu gestalten.
Schmale Gärten brauchen eine ausgewogene Mischung aus Höhe, Farbe und Form, ohne zu überladen zu wirken.
Rankpflanzen an Zäunen oder Pergolen nutzen die Vertikale (z. B. Clematis, Efeu, Blauregen)
Schmale Solitärgehölze wie Säulen-Kirsche oder Zierapfel als Blickfang
Gräser und Stauden für Bewegung und Leichtigkeit
Immergrüne Pflanzen für Struktur im Winter
💡 Vertikales Gärtnern (z. B. mit Wandpaneelen, Paletten oder Regalen) spart Platz und bringt viel Grün.
In schmalen Gärten ist Sichtschutz ein Muss – aber bitte nicht zu wuchtig!
Pflanzen statt Wände: z. B. Bambus, Liguster, Eiben
Rankgitter mit Kletterpflanzen
Geflochtene Sichtschutzelemente aus Holz oder Weide
Gabionen mit Bepflanzung kombiniert – modern & effektiv
Auch im Reihenhausgarten darf die Atmosphäre nicht fehlen.
Solarleuchten entlang des Weges
Lichterketten in Pergola oder Baum
Laternen und Windlichter für gemütliche Ecken
Indirekte Beleuchtung an Wänden oder Beeten
Tipp: Besonders in engen Gärten ist sanftes, warmes Licht stimmungsvoller als grelles Flutlicht.
Gerade bei kleinen Flächen lohnt sich ein pflegeleichter Aufbau – du willst schließlich genießen, nicht schuften.
Mulch & Bodendecker gegen Unkraut
Bewässerungssysteme (z. B. Tropfbewässerung) sparen Zeit
Wetterfeste Materialien für Möbel und Terrassen
Reduzierte Pflanzenauswahl, aber dafür gezielt und passend zum Standort
Mit guter Planung, klarer Struktur und durchdachten Gestaltungselementen kannst du aus deinem Reihenhausgarten eine echte Oase machen – trotz oder gerade wegen der begrenzten Fläche. Nutze die Höhe, arbeite mit Perspektiven und achte auf ruhige Linienführung. So wird aus einem langen Schlauch ein gemütlicher, lebendiger Gartenraum mit Stil und Seele.